Möglicherweise ist es Ihnen schon selbst passiert. Sie loggen sich ganz normal bei mailde.de ein. Doch dann passiert etwas Ungewöhnliches: anstelle Ihrer Mail bekommen Sie einen Hinweis angezeigt, der in etwa wie folgt aussieht:
Hinweis! Die von Ihnen genutzte IP-Adresse (nnn.nnn.nnn.nnn) ist kontaminiert. Sie wurde kürzlich von Spammern oder für illegale Aktivitäten missbraucht.
Falls diese Meldung häufiger erscheint prüfen Sie bitte gründlich, ob der Virenschutz Ihres Systems aktuell ist. In manchen Fällen werden die Systeme unserer Nutzer durch Spionageprogramme ferngesteuert und dienen ohne Wissen der Nutzer selbst als Spamversender oder als Zielsystem für Phishing-Versuche!
Nähere Informationen über Ihre IP-Adresse finden Sie hier.
[... weitere Erklärungen ...]
Warum erscheint diese Warnung?
Die Warnung erscheint, weil Ihre IP-Adresse in einer schwarzen Liste aufgenommen ist. Sie können sich die IP-Adresse als eine Art Telefonnummer des Internets vorstellen. Wenn Sie sich zum Beispiel per DSL ins Internet verbinden, haben Sie von ihrem DSL-Anbieter eine dieser Adressen ganz automatisch zugewiesen bekommen. Im Internet werden nun von verschiedenen Organisationen schwarze Listen geführt. Dort kommen IP-Adressen hinein, die im negativen Sinne auffällig wurden, zum Beispiel durch das massenweise Versenden von Spam.
Ist wirklich Ihr System betroffen?
Um das zu beantworten müssen Sie folgendes wissen. Zum einen ist es so, dass Sie die IP-Adresse nicht unbedingt fest zugewiesen bekommen. Meistens erhalten Sie nach einer bestimmten Zeit eine neue IP-Adresse. Wenn also das System eines anderen Internetnutzers vor Ihnen kontaminiert war und sie dann zufällig als nächster dessen IP-Adresse erhalten, passiert das: Sie sehen eine Warnung, die eigentlich für Ihren Vorgänger gemünzt wäre.
Und zum anderen ist es so, dass die IP-Adresse üblicherweise nicht Ihr Computer, sondern Ihr Internet-Router bekommt. Falls nun bei Ihnen mehrere Personen über den gleichen Internet-Router surfen könnten also auch deren Systeme kontaminiert sein.
Kurz gesagt, die Trojaner-Warnung bedeutet nicht zwangsläufig, dass Ihr System befallen ist. Sie sollten die Warnung als Indiz dafür verstehen und besonders aufmerksam sein. Und Sie sollten die Warnung besonders ernst nehmen, wenn Sie kontinuierlich an mehreren Tagen erscheint!
Wie können Sie sich vor Viren und Trojanern schützen?
Sie sollten Ihr Computersystem auf jeden Fall mit aktueller Schutzsoftware versehen. Dazu sollte ein fortlaufend aktuell gehaltenes Antiviren-Programm und eine auf Ihre Bedürfnisse eingestellte Firewall dienen.
Das allein reicht aber nicht aus. Antiviren-Programme sind gut darin, Massen-Viren und Massen-Schadsoftware zu erkennen. Die Antiviren-Programme können aber Schadsoftware übersehen, wenn sie nur in kleinen Stückzahlen fabriziert wurde. Hacker nutzen das gerne aus. Sie präparieren eine individuelle Schadsoftware und integrieren Sie heimlich in ein vielleicht sogar sinnvoll arbeitendes Programm. Manche sind besonders dreist und geben sich noch nicht einmal soviel Mühe, die Schadsoftware zu verstecken. Sie geben sich als freundlicher Helfer aus und sagen: “das xyz-Antivirus meckert übrigens rum, aber das ist ganz normal. Das Programm ist natürlich sauber…”. Bei solchen Aussagen sollten Sie damit rechnen, dass Ihnen jemand einen Virus unterschieben will.
Kurz gesagt, verlassen Sie sich nicht darauf, dass Ihr Virenprogramm alle Probleme findet und seien Sie gegenüber allen Daten aus dem Internet misstrauisch!
Antivirensoftware
- Übersicht über kommerzielle und kostenlose Antivirenprogramme in der Wikipedia: hier
- Probeversion des kommerziellen Antivirenprogramms der Firma Kaspersky: hier
November 1st, 2008 | Tags: antivirus, Tag hinzufügen, trojaner, trojanerwarnung, virenschutz | Category: Allgemein | Leave a comment